Handwerkskammer Rheinhessen kommt auch 2015 nicht zur Ruhe: Hier Attacke, dort Verteidigung


RHEINHESSEN – Klaus Heck kämpft mit offenem Visier. Der stellvertretende Mainz-Binger Kreishandwerksmeister und Obermeister der Fleischer-Innung geht in die Offensive, weil er die „ungerechten und haltlosen“ Angriffe auf Kreishandwerksmeister Felix Harth nicht mehr dulden will.

Wie berichtet, hatte der Ingelheimer die Wahl zum Präsidenten der Handwerkskammer Rheinhessen gegen Hans-Jörg Friese aus Alzey verloren. Heck ist sich sicher: „Harth hätte innerhalb weniger Woche notwendige Schritte eingeleitet, um die Kammer finanziell zu konsolidieren und dem Ehrenamt bei zukünftigen Entscheidungen mehr Gewicht zu verleihen.“ Davon ist auch Malermeister Karl-Ludwig Krauter, bis Oktober 2012 Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mainz-Bingen, überzeugt, der schon vor Jahren das Finanzgebaren der Kammer kritisiert hatte.

Als 2013 abzusehen war, dass die Kammer tief in den roten Zahlen zu rutschen drohte, hatten Krauter und Heck den Bau des neuen Berufsbildungszentrums (BBZ) in der Robert-Bosch-Straße als „überdimensioniert und überflüssig“ bezeichnet. Heute ist klar: Der Neubau, gerne „Schmuckkästchen“ genannte, wird erheblich teurer, im Nachtragsetat 2014 stünden dafür rund 1,1 Millionen Euro bereit. Das hatte der scheidende Hauptgeschäftsführer Stefan Zimmer gegenüber dieser Zeitung bereits eingeräumt. Heck: „Ich sehe auch die Gefahr, dass unsere kleine Kammer von der Handwerkskammer der Pfalz geschluckt wird, wenn kein Geld mehr da ist.“

Von Kündigung nicht informiert

Was die beiden Mainz-Binger mindestens genauso erbost, ist, dass die Vollversammlung nicht von der Kündigung Zimmers informiert worden sei. „Es ist ein Unding, unter diesen Voraussetzungen einen neuen Präsidenten wählen zu lassen“, macht Heck seinem Ärger Luft. Was ihn noch mehr aus der Fassung bringt, ist: „Nun soll auch noch die Satzung geändert werden, um zwei ständige Stellvertreter für den Hauptgeschäftsführer zu installieren. Ergo muss Zimmers Nachfolger diese Personalien schlucken. Das ist schon sehr ungewöhnlich.“

Per Umlaufbeschluss sollte eine Woche vor Weihnachten eine Entscheidung herbeigeführt werden, Heck spricht von „Panik oder Berechnung“, hält eine „so weitreichende Satzungsänderung für falsch“ und setzt noch einen oben drauf: „Dieses Vorgehen der handelnden Personen ist unredlich. Die Kammer ist keineswegs handlungsunfähig, wenn dieser Beschluss erst nach reiflicher Überlegung und Beratung in einer Sitzung der Vollversammlung getroffen wird.“ Für Heck sind die drei Jahre des Hauptgeschäftsführers Zimmer „verlorene Jahre“, weil keinerlei Innovationen auf den Weg gebracht und wichtige strategische Partner der Handwerker vernachlässigt worden seien. Und: „Der neue Präsident Friese schweigt.“

„Nicht schlecht informiert“

Ganz anders sieht und bewertet die Kreishandwerkerschaft Alzey-Worms die Situation der Kammer, Kreishandwerksmeister Bernd Kiefer fühlt sich ganz und gar nicht schlecht informiert. „Es gab keine Geheimnisse. Alles wurde offen und konstruktiv diskutiert in regelmäßigen Quartalsgesprächen.“ Und Ullrich Huth, bis 1. Dezember Vorstandsmitglied der Kammer, sagt: „Jeder wusste, das BBZ wird eine Million Euro teurer. Alle Zahlen lagen offen.“ Bereits am 7. November sei der Haushalt verschickt worden, ein komplexes Zahlenwerk, „das man selbstverständlich durcharbeiten muss“, sagt Huth, den die Kritik am neuen BBZ betroffen macht: „Ich fühle mich auch persönlich angegriffen.“ Denn, davon sind die Alzey-Wormser überzeugt, die Investition in das neue BBZ ist richtig, auch mit Blick auf den demografischen Wandel. Kiefer: „Um als Handwerk attraktiv zu bleiben, brauchen wir dieses moderne Gebäude. Zumal die überbetriebliche Ausbildung existenziell wichtig für viele Betriebe ist.“

Eine finanzielle Schieflage der Kammer erkennt die Kreishandwerkerschaft Alzey-Worms nicht. Und mit der Arbeit Zimmers sei man sehr zufrieden gewesen, „die Kammer hat sich weiterentwickelt“, ist Huth überzeugt. Dass dem neuen Hauptgeschäftsführer zukünftig zwei Stellvertreter dauerhaft zur Seite stehen, bietet kein Grund zur Kritik, die Satzungsänderung sei per Umlauf beschlossen, der Vorstand habe zugestimmt. Kiefer: „In der Handwerkskammer gibt es kein Vakuum. Wir sind ganz sicher keine Sozialromantiker, doch in Kernfragen waren wir uns immer einig. Es gab keine Probleme.“

Quelle:  ALLGEMEINE ZEITUNG

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Die HandwerksKammern in BRD sind weder reformfähig, noch reformwillig. Daher gibt es nur eine Konsequenz: Abschaffung dieser dubiosen Organisationen. Die „verknöcherten“ Köpfe“ fachgerecht „entsorgt“. Wer eine handwerksähnliche Organisation wünscht, bitte auf Freiwilligkeit und nicht auf Kosten von Zwangsmitgliedschaften und auf Kosten der Steuerzahler. Die Selbstverwaltung in BRD hat versagt!

Umgehende Forderung bis dahin:

Absolute Transparenz der Kammern, Offenlegung sämtlicher Gehälter, Rückführung der Kammeraufgaben auf die vom Gesetzgeber übertragenden Aufgaben – also keine Selbsbeweihräucherungsveranstaltungen, Gartenfeste mit lukullischer Bewirtung, etc. mehr – was zur Kostenreduzierung und Beitragsbefreiung führt, die Innungen selbst entscheiden lassen, ob sie sich weiter dem Joch der Handwerkskammern unterziehen wollen, denn in den Innungen wird die tatsächliche Ausbildungsarbeit geleitet, etc ….  Ohne Steuermittelunterstützung und ohne Zwangsmitgliedschaft.

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